Gesellschaftliches Miteinander

Beitragende Themenpaten

Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Professor für International Political Studies an der Universität Witten/Herdecke

Thema

Im Themenbereich „Gesellschaftliches Miteinander“ beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der Frage, wie Teilhabe, Dialog und Repräsentation in einer sich digital, sozial und ökologisch transformierenden Gesellschaft gelingen können.
Diskutiert werden dabei sowohl Chancen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz für Partizipation und Deliberation als auch Herausforderungen durch soziale Ungleichheit, politische Gewalt und Generationenkonflikte. Ziel ist es, Zukunftsfragen zu identifizieren, die für eine nachhaltige Förderung gesellschaftlichen Zusammenhalts besonders relevant sind.

Persönliche Perspektive

Prof. Dr. Marc Ziegele: Im Bereich „Gesellschaftliches Miteinander“ beschäftigt mich besonders das Thema „Online-Öffentlichkeiten“. Mir geht es um die Frage, wie Diskussionen von Bürger:innen im Netz so gestaltet werden können, dass sie eine Bereicherung statt eine Bedrohung für das gesellschaftliche Miteinander sind. Wie können wir Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Perspektiven auf politische Themen so zusammenbringen, dass sie diskutieren können, ohne Feindschaften zu entwickeln? Und welchen Beitrag kann Künstliche Intelligenz hierzu leisten?

Prof. Dr. Nils-Christian Bormann: Meine Forschung und mein persönliches Interesse richten sich vor allem auf Fragen der sozialen Ungleichheit und der politischen Gewalt. Lange Zeit konzentrierte sich meine Forschung auf Länder in Afrika, Asien und dem Mittleren Osten. Doch inzwischen ist politische Gewalt auch in Deutschland eine immer größere Gefahr. Ich frage mich, aus welchen Gründen politische Gewalt entsteht, wo und wann sie ausbricht und wie wir ihre Ursachen bekämpfen können.

Der Fokus

Prof. Dr. Marc Ziegele: Ein tragfähiges gesellschaftliches Miteinander ist eine zentrale Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit Nordrhein-Westfalens. Wenn die Bürger:innen den politischen Prozess mitgestalten können, wenn sie vor allem das Einende statt das Spaltende im sozialen Gefüge wahrnehmen und wenn sie und ihre Lebenswelten angemessen in der Öffentlichkeit repräsentiert werden, dann können ökologische und soziale Transformationen auch im Kontext von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz gelingen und nachhaltig gestaltet werden. Der Themenbereich leistet damit einen Beitrag, Polarisierung und Gewalt vorzubeugen, Vertrauen in Institutionen zu stärken und innovative Formen von Partizipation zu entwickeln. So wird die Basis geschaffen, damit das Land den digitalen und gesellschaftlichen Wandel gemeinsam und gerecht bewältigen kann.

Prof. Dr. Nils-Christian Bormann: Für die großen Herausforderungen, die sich uns durch die digitale, ökologische und ökonomische Transformation stellen, benötigen wir gemeinsame Anstrengungen, die Kosten für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft nach sich ziehen. Ein gesellschaftliches Miteinander, das sich durch gegenseitiges Vertrauen über kulturelle, ökonomische und Altersgrenzen hinweg auszeichnet, wird die genannten Herausforderungen eher meistern, als eine Gesellschaft, die sich in voneinander getrennte Räume zurück zieht. Unsicherheit, die sich durch gefühlte oder tatsächliche Gewalterfahrungen verbreitet, vertieft die Gräben zwischen Menschen. Der Themenbereich wird erarbeiten, wie die Entstehung solcher Gräben verhindert werden kann und existierende Gräben zugeschüttet werden können, so dass gemeinsame Energien für die anstehenden Transformationen der Gesellschaft frei werden.

Ein kritisches Statement 

Prof. Dr. Marc Ziegele: Wie können wir Bürger:innen mit beschränkten Ressourcen (Zeit, Geld etc.) mit Hilfe digitaler Tools und KI-Unterstützung aufwandsarme Möglichkeiten für eine effiziente politische Beteiligung an politischen Prozessen ermöglichen, durch die existierende Repräsentationsprobleme reduziert werden?

Prof. Dr. Nils-Christian Bormann: Wie beeinflusst die Wahrnehmung/Erfahrung politischer Gewalt politische Polarisierung in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen?

Dieser Workshop wird unterstützt durch die Diskussionspartner*innen: